Pressedienst ALPENFORUM
MEISTERHAFTE VIRTUOSITÄT
Klavierabend mit Ladislav Jelinek
Zu den Höhepunkten der diesjährigen Murauer Schlosskonzerte gehörte ohne Zweifel der Klavierabend mit dem international hoch angesehenen Pianisten Ladislav Jelinek.
Wie der Präsident des ALPENFORUM Dipl.-Ing. Dr. Ian C. Meerkamp van Embden, in seiner kurzen Begrüssung vor dem Konzert erläuterte, fühle sich das ALPENFORUM einer nachhaltigen Entwicklung und damit auch einer Förderung kultureller Belange im Alpenraum verpflichtet. Das ALPENFORUM habe beschlossen, im Millenniumjahr einen Beitrag zur Förderung der Murauer Schlosskonzerte zu leisten und hierzu den Konzertpianisten Ladislav Jelinek zu einem Klavierabend nach Murau einzuladen.
Meerkamp van Embden betonte, dass er sich besonders freue, dieses Konzert als gemeinsame Veranstaltung des ALPENFORUM und der Murauer Schlosskonzerte unter Leitung des Murauer Vizebürgermeisters Klaus Purgstaller und damit als Zeichen der freundschaftlichen Verbundenheit mit Murau präsentieren zu können.
Ladislav Jelinek, Professor an der Musikhochschule Frankfurt a. M. und Preisträger zahlreicher internationaler Musikwettbewerbe, konnte in Murau einmal mehr seine phänomenale Klaviertechnik ebenso unter Beweis stellen wie eine sensible Musikalität und differenzierte Interpretationsfähigkeit.
Der hünenhaft wirkende Konzertpianist präsentierte im Rittersaal von Schloss Schwarzenberg eine höchst anspruchsvolle und umfangreiche Auswahl klassischer und vor allem romantischer Klavierkompositionen. Nach Beethovens Bagatellen op. 33 lauschten die Zuhörer gebannt und in atemloser Stille Liszts Noturno 2,3 und der fast etherisch wirkenden, glockenhellen Interpretation von Liszts Les cloches de Genève.
Scheinbar mühelos bewältigte der Pianist die furiosen, technisch enorm schwierigen Passagen von Smetanas Macbeth und die Hexen op. posth., gefolgt von einem erlesenen Bouquet der Klaviermusik von Chopin.
Nicht nur die unglaubliche Virtuosität, sondern auch der weiche Anschlag und die ebenso ausdrucksstarke wie sensible Dynamik bei den Etüden E-Dur, As-Dur und Ges-Dur, der Nocturne Fis-Dur und der Fantasie- lmpromptu Cis-Moll wurden von den dankbaren und begeisterten Zuhörern mit stürmischem und langanhaltendem Applaus belohnt.
Dank seines phänomenalen Gedächtnisses spielte Ladislav Jelinek das gesamte, mehrstündige Konzert einschliesslich der vom Publikum geforderten Zugaben nicht nur auswendig, sondern auch mit jener gelassenen Souveränität, die nur grossen Virtuosen vorbehalten ist.
Der Stadt Murau und ihren Schlosskonzerten wäre zu wünschen, dass dieser aussergewöhnliche Konzertpianist sich dafür gewinnen liesse, in nicht zu ferner Zukunft erneut in Murau zu gastieren.