Myofasziale Therapie: Faszien gezielt behandeln

Faszien sind das Bindegewebe, das Muskeln und Organe umhüllt. Wenn sie verkleben oder verspannt sind, merkt man das als Schmerz, Bewegungseinschränkung oder steifen Nacken. Myofasziale Therapie zielt genau auf diese Faszien, nicht nur auf den Muskel – das macht den Unterschied.

Wie die Therapie wirkt

Bei der myofaszialen Behandlung setzt die Therapeutin oder der Therapeut Druck, Dehnung oder sanfte Zugtechniken an der betroffenen Stelle ein. Ziel ist, Verklebungen zu lösen, die Gewebespannung zu normalisieren und Schmerzen zu reduzieren. Oft kombiniert die Behandlung Atemarbeit und gezielte Bewegungen, damit sich das Gewebe dauerhaft entspannt. Viele Athletinnen und Athleten nutzen Myofascial Release auch zur schnelleren Regeneration.

Die Wirkung zeigt sich meist in besserer Beweglichkeit und weniger Schmerz im Alltag. Wichtig: Kurzfristige Mehrschmerzen nach einer intensiven Behandlung sind möglich, verschwinden aber meist innerhalb von 24–48 Stunden. Wenn Schmerzen danach deutlich stärker bleiben oder neurologische Symptome wie Kribbeln auftreten, such eine Ärztin oder einen Arzt auf.

Sofort anwendbare Übungen für Zuhause

Du musst nicht gleich zum Profi. Mit einfachen Hilfsmitteln kannst du zu Hause etwas tun:

- Foam Roller: Rolle langsam über Oberschenkel, Waden und Rücken. Halte an schmerzhaften Punkten 20–40 Sekunden, atme ruhig. Ziel ist nicht schmerzfreie Massage, sondern spürbares Nachgeben des Gewebes.

- Triggerpunktball (z. B. Tennisball): Lege den Ball zwischen Wand und Schulterblatt oder Gesäß und suche verkrampfte Stellen. Kurzen, festen Druck halten und atmen. Danach leicht mobilisieren.

- Sanfte Dehnung: Nach Rollen und Druckübungen sanfte Dehnungen einbauen, z. B. Hüftbeuger- oder Brustdehnung. Halte jede Dehnung 30–60 Sekunden, ohne zu federn.

- Atmung: Tiefe Bauchatmung unterstützt das Lösen der Faszien. Atme 4–6 Sekunden ein, 6–8 Sekunden aus, das beruhigt das Gewebe und reduziert Muskelspannung.

Mach diese Routine 3–5 Mal pro Woche, kurz aber gezielt. Wenige Minuten reichen oft, um spürbare Verbesserungen zu erreichen.

Wann zum Profi? Wenn chronische Schmerzen, Einschränkungen bei der Arbeit oder Sportleistung oder starke Bewegungseinschränkungen auftreten. Gute Therapeutinnen klären Befunde, kombinieren Techniken (Triggerpunkt, gedehnte Mobilisation, gegebenenfalls IASTM) und geben gezielte Home-Übungen mit.

Tipps zur Wahl der Praxis: Frag nach Ausbildung in myofaszialen Techniken, Erfahrungsberichten und ob du eine individuelle Übungsanleitung bekommst. Vertraue deinem Gefühl: Eine Behandlung sollte kontrolliert, nicht schmerzhaft überlastend sein.

Myofasziale Therapie kann schnell spürbare Erleichterung bringen. Mit gezielter Arbeit beim Profi und einfachen Übungen zu Hause lässt sich Beweglichkeit oft nachhaltig verbessern.

6Sep

Leitfaden zur Myofaszialen Therapie gegen Schmerzen

Veröffentlicht von Leona Hartmann in Gesundheit und Wellness
Leitfaden zur Myofaszialen Therapie gegen Schmerzen

Myofasziale Therapie ist eine effektive Methode zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit. Dieser Artikel erklärt die Grundlagen der Therapie, ihre Vorteile und gibt wertvolle Tipps, wie du diese Technik anwenden kannst, um Schmerzen zu lindern und deine Lebensqualität zu verbessern.

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