Radioaktivität: Sicherheit in Spa, Massage und Steintherapie

Radioaktivität klingt bedrohlich – und das kann verwirren, wenn man es mit Wellness, heißen Steinen oder Thermalbädern verbindet. Fakt ist: In vielen Anwendungen kommen natürliche, sehr geringe Strahlenquellen vor. Meist ist das unproblematisch. Wichtig ist: wissen, wann man messen, fragen oder handeln sollte. Hier findest du klare, praktische Hinweise für Praxisinhaber:innen und Kund:innen.

Was bedeutet Radioaktivität im Wellness-Bereich?

Einige Natursteine enthalten winzige Spuren radioaktiver Elemente. Auch Thermalwasser kann lokal Radon enthalten. In Deutschland gelten für die Öffentlichkeit in etwa 1 mSv pro Jahr als Referenzwert, für beruflich exponierte Personen deutlich höhere Grenzen. Diese Werte helfen einzuschätzen, ob eine zusätzliche Belastung relevant ist. Bedeutende Risiken treten nur selten auf – meist wenn Materialien aus unbekannter Herkunft über lange Zeit unbeaufsichtigt genutzt werden.

Es gibt außerdem spezialisierte Radonbäder, die gezielt mit Radon behandelte Quellen nutzen. Diese Therapien sind medizinisch kontrovers und sollten nur in anerkannten Einrichtungen und nach ärztlicher Beratung erfolgen. Für die meisten Massage- und Wellnessanwendungen ist Radon kein Thema.

Praktische Tipps: Was du als Kunde oder Praxis tun kannst

1) Fragen stellen: Frag in der Praxis, woher die Steine kommen und ob sie getestet wurden. Seriöse Studios können Liefernachweise oder Prüfberichte vorlegen.

2) Kurz testen lassen: Bei Verdacht auf erhöhte Werte (z. B. sehr alte, unbearbeitete Mineralien oder ungewöhnlicher Geruch in Thermalwasser) lohnt sich ein Radon- oder Gamma-Schnelltest. Messgeräte sind günstig und geben schnell Klarheit.

3) Lagerung und Pflege: Steine nicht dauerhaft in engem Raum lagern, regelmäßig reinigen und lüften. Vermeide, dass Kund:innen Steine mit nach Hause nehmen, ohne Informationen über Herkunft und Prüfung.

4) Schwangere und Kinder: Bei Unsicherheit lieber vorsichtig sein. Für werdende Mütter gilt: unnötige Exposition vermeiden und vorab mit der Praxis bzw. dem Arzt sprechen.

5) Dokumentation und Hygiene: Führ ein Verzeichnis über geprüfte Materialien und Quellen. Gute Praxen kombinieren strahlenrechtliche Sorgfalt mit normalen Hygiene- und Qualitätsstandards.

6) Alternative wählen: Wenn du unsicher bist, frag nach synthetischen oder geprüften Ersatzsteinen. Viele Massagetechniken funktionieren genauso gut ohne naturbelassene, ungeprüfte Mineralien.

7) Behördliche Vorgaben: Bei Hinweisen auf ungewöhnliche Strahlenquellen kontaktiere die zuständige Landesbehörde oder den Strahlenschutzbeauftragten. Praxen sollten die lokalen Regeln kennen und einhalten.

Kurz gesagt: Radioaktivität im Wellnessbereich ist selten ein Problem, aber nicht völlig auszuschließen. Einfache Fragen, sporadische Messungen und transparente Lieferketten reichen meist aus, um Sorgen zu nehmen. Wenn du als Kunde unsicher bist, sprich offen mit der Praxis – gute Studios zeigen dir Messwerte oder Alternativen.

19Mai

Astatin: Der seltenste und radioaktivste Halogen

Astatin: Der seltenste und radioaktivste Halogen

Astatin ist das seltenste natürlich vorkommende Element und gehört zur Gruppe der Halogene. Es ist hoch radioaktiv und hat mehrere Isotope, wobei das stabilste eine Halbwertszeit von nur wenigen Stunden hat. Entdeckt im Jahr 1940, wird es künstlich hergestellt, da es in der Erdkruste so gut wie nicht vorkommt. Aufgrund seiner Eigenschaften wird es in der medizinischen Forschung, insbesondere in der Krebstherapie, untersucht.

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